Sonntagsausflug von Volker und Dittes in die Vogesen

Am 21.08.2005 - Mal eben 830 km in 11 Stunden, davon

510 km Autobahn und 320 km auf zum Teil putzigen Landsträßchen durch die Vogesen

 

Der Termin stand fest, Wetter war zwar besch.....  , aber egal.

Die Vogesen sollten diesmal vom geografischen Süden her auf bisher noch nicht befahrenen Routen durchquert werden.

Mal sehen wo es nicht regnet – in den Vogesen jedoch höchst unwahrscheinlich. Und so kommt, was kommen muss.

 

Treffpunkt ist um 0730 bei Volker. Noch kein Regen.

Eigentlich wollen wir, wie im  Roadbook geplant, die A5 bis Kehl zu fahren und danach auf der französischen Seite über Selestat und Colmar nach Czernay zu cruisen. Beim ersten Tankstopp disponieren wir jedoch um. Da die A5 schön frei befahrbar und ohne Geschwindigkeitsbegrenzung ist, fahren wir bis nach Mühlhausen durch. Nach nur geringem Niederschlag erreichen wir bereits  kurz vor 10 Uhr und runden 300 km auf der Uhr die französische Grenze. Von da an setzt das Unwetter ein. Bis zur Ausfahrt nach 15 km fahren wir im Duschbad. Wieder von der Autobahn runter beruhigt sich das Wetter ein wenig.

 

Nach kurzer Aufhellung erreichen wir den Grand Ballon (1424m) - wie immer im Nebel. Na ja, wollen ja sowieso umkehren. Zurück führt uns die

D 13 über Goldbach, Willer und Thann nach Masevaux.

 

Irgendwie noch mal Tanken denken wir uns, aber in Frankreich gibt es sonntags keine reguläre Tankstelle, die geöffnet ist. Beim SB Automat scheiden sich die Geister. Entweder haben wir nicht die richtigen Karten, oder die Bedienungsanleitung in französischer Sprache ist nicht zu deuten. Wir haben Glück, dass uns ein freundlicher Franzose mit seiner Karte aushilft und wir ihn dafür mit Bargeld entschädigen können. Fast vollgetankt machen wir uns dann auf den Weg zum Ballon de Alsace. Hinauf führt die 466, ein herrliches Kurvenband (wundersamerweise trocken) – der schönste Fahrabschnitt der Tour. Müssen wir unbedingt noch mal machen.

 

Oben angekommen, na was schon...., Nebel auf breiter Flur. Nur diesmal drüber und nach St. Maurice zur N 66, um in n/ö Richtung  weiterzukommen. Nach kurzer Rast erreichen wir  dann den Einstiegspunkt Fellering. Über die in nördliche Richtung führende D 13 kommen wir bald über Kruth zum Lac de Wildenstein. Nächste Station ist der Col du Bramont. Nach der Passhöhe weist ein kleines Schild auf die parallel verlaufende Route des Cretes hin. Das schmale Sträßchen bringt uns auf den Höhenkamm der Vogesen. Sofort setzt Regen und Nebel ein. Das schlechte Wetter soll uns von nun an auf dem gesamten Vogesenhöhenzug, der D430, ständig begleiten.

 

Col des Schlucht wird keines Blickes gewürdigt. (haben sowieso nichts gesehen). Kurz vor Soultzeren biegen wir nach links in die D48 ab. Vorbei am Col de Wettstein wollen wir zum Col de Bonhomme. Vorher jedoch statten wir dem Lac de Noir einen Besuch ab. Mittlerweile kommt der Regen quer. Nach einer Tasse heißem Kaffee müssen wir wieder drauf (...nach dem Motto: „bei schej Wedder kann jo jeder foan“. Die Zeit drängt. Zu allem Unglück ist am Col de Calvaire die Straße nach Bonhomme unterbrochen. Wir nehmen den kleinen Umweg über Orbey.

Es regnet immer noch. Am Col du Bonhomme biegen wir nach rechts in nördlicher Richtung zur D48 ab. Über St. Marie, Lipvre (schöne autobahnähnliche Straße) finden wir den Abzweig zum Col de Fauchy erst im zweiten Anlauf. Das enge, nasse Weglein mit den putzigen Mittelstreifen hat bei nassem groben Belag so seine Tücken. Nur nicht wegrutschen ist die Devise. Die vielen Teerstreifen und der unterschiedliche Belag machen die Fahrt zum ständigen Suchen nach befahrbaren Linien. Dies gilt übrigens für alle Straßen in den Vogesen. Wir erreichen schließlich Ville, eine kleines adrettes und sauberes Städtchen, wie alle im Elsass. Von hier geht`s via Col du Charbonniere über die 214 durch den Foret de Obernai zur gleichnamigen Ortschaft.

 

Volker hat wieder leer. Wir finden trotz Stadtrundfahrt im Tourismus keine offene Tanke - nicht mal eine mit Karte. Also gehen wir das Risiko ein und schleichen über den Zubringer nach Straßburg. Jetzt erst hat es aufgehört zu regnen. Volker fährt vor mir her, damit ich bei Spritmangel anhalten kann. Zum Glück wird der Umfüllschlauch nicht gebraucht (Benzin schmeckt eklig). Kurz vor Straßburg taucht eine Tankstelle auf. Wir machen noch mal voll und schwingen uns auf die total überfüllte A 5. Nur ätzender „stop and go“ Verkehr. So gegen 19:00 Uhr sind wir dann zu Hause.

Wäre wohl besser gewesen in Straßburg so lang als möglich auf der französischen Autobahn zu bleiben. Na ja, nachher weiß man es eben besser.

 

Für Nachahmer nicht empfohlen.

Dittes